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2024 N° 3
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4 Fragen an Manuela Fried und Sonja Marx

Manuela Fried und Sonja Marx leiten im Jobsharing das Familienzentrum Uster. Der beliebte Treffpunkt für Familien bietet Kindern Spiel und Spass. Eltern können Kurse und Veranstaltungen besuchen, sich bei einem Kaffee austauschen oder erhalten bei Bedarf Beratung und Unterstützung.

Janine Haas und Cigdem Ruf

Sie haben am Forum «Frühe Förderung» teilgenommen. Welche Erkenntnisse haben Sie mitgenommen? 

Familien mit kleinen Kindern brauchen einen Platz in der Gesellschaft, und nicht an ihrem Rande. Dazu benötigen sie finanzielle Unterstützung, Betreuungsmöglichkeiten und Orte, um sich austauschen und gegenseitig unterstützen zu können. Besonders in der heutigen schnelllebigen Zeit braucht es Raum für Familien, wo sie bei einem ungezwungenen Treffen zur Ruhe kommen können. Aber ebenso Angebote und Events. Es wird Zeit, dass Familien mit kleinen Kindern gehört werden. Es muss mehr für die Zeit bis vier Jahre investiert werden, damit die Kinder einen guten Start in den Kindergarten haben. Das Familienzentrum soll dafür der Ort sein.

Netzwerk «Frühe Kindheit»

Gemeinsam mit der Stadt Uster entwickelt das Familienzentrum das Netzwerk «Frühe Kindheit». Zusammen mit anderen Angeboten soll eine kindergerechte Stadt entstehen. 

Das Familienzentrum und die Stadt Uster organisieren im Rahmen des Netzwerks regelmässig Weiterbildungen und fördern so die Zusammenarbeit – denn ein Netzwerk ist Gold wert.

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Ist Uster aus Ihrer Sicht eine kindergerechte Stadt?

Uster ist keine kinderfeindliche Stadt, aber es wurde sehr deutlich, dass es an zentralen Treffpunkten für Familien mit kleinen Kindern fehlt. Auch Events an den Wochenenden werden vermehrt gewünscht. Die Sicherheit von öffentlichen Plätzen, zum Beispiel des Stadtparks, ist nicht zu jeder Tageszeit gegeben. Eine Informationsplattform über Events, Treffpunkte und mehr für Familien mit Kleinkindern gibt es noch nicht. Es fehlen frei Plätze und eine Übersicht der Betreuungseinrichtungen, und ebenso ist der Übergang in den Kindergarten zu wenig strukturiert. 

«Es geht darum, Eltern einen Ort zu bieten, an dem sie sich wohlfühlen, austauschen und selbst unterstützen können.»

Was kann das Familienzentrum zur frühen Förderung beitragen? 

Mit vielfältigen Angeboten – von der Beratung über die Betreuung bis zum Treffpunkt. Das Familienzentrum ist ein Netzwerk für Familien und bietet Anreize zur Teilhabe. Auch Integration wird bei uns gelebt: Dank «Femmes-Tischen» oder niederschwelligen Deutschkursen mit Kinderbetreuung kommen auch Kinder mit Migrationshintergrund sehr früh mit dem Zentrum in Berührung. Es geht nicht darum, möglichst viele Angebote zu schaffen, sondern Eltern einen Ort zu bieten, an dem sie sich wohlfühlen, austauschen und selbst unterstützen können. Familien sind ein aktiver Teil des Familienzentrums – als Gastgebende im Kafi, Leitende von Treffs und freiwillige Helfende. 

Wer nutzt heute die Angebote am meisten, und wie können Sie speziell Kinder mit Schwierigkeiten erreichen?

Wir haben Familien mit kleinen Kindern aus allen Schichten und Altersgruppen. Durch den Schreibdienst, Deutschkurse, die Notfallbetreuung und weitere Angebote erreichen wir auch Familien mit speziellen Bedürfnissen. Wir möchten ein niederschwelliges Zentrum sein, wo alle Platz haben und gehört werden. 

Mehr über Manuela Fried und Sonja Marx

Manuela Fried leitet seit 20 Jahren das Familienzentrum Uster und hat wohl schon manche Höhen und Tiefen erlebt. Die vierfache Mutter und zweifache Oma ist ausserdem Betriebsleiterin der Familienzentren in Volketswil und dort als Integrationsverantwortliche tätig. Dies fördert die Vernetzung und den Austausch der beiden Gemeinden.

Seit Februar steht ihr mit Sonja Marx eine Co-Leiterin zur Seite. Sonja Marx war davor im Familienzentrum Arche Noah als Co-Gesamtleitung und Leitung des integrativen Kindergartens tätig. Als Mutter von drei Kindern liegen ihr Familien besonders am Herzen. 
 

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